Handball, im Freien oder in der Halle gespielter Mannschaftssport. Beim Feldhandball bestehen die beiden Mannschaften aus je elf Spielern (einem Torhüter und zehn Feldspielern), beim Hallenhandball (der bei weitem verbreitetsten Form) aus sieben (einem Torhüter und sechs Feldspielern). Ziel des Spieles ist es, den Ball ins gegnerische Tor zu werfen. Die Mannschaft, die mehr Tore erzielt als der Gegner, hat das Spiel gewonnen.

Spielfeld und Spielgerät

Das Spielfeld ist 40Meter lang und 20Meter breit und wird durch die Mittellinie in zwei Hälften geteilt. Das Tor in der Mitte der Torauslinie ist drei Meter breit und zwei Meter hoch. Vor dem Tor befindet sich der Torraum, der durch die Torraumlinie markiert wird, zwei Viertelkreisbögen mit einem Radius von sechs Metern. Im Abstand von sieben Metern vor dem Tor liegt die Markierung der Freiwurflinie. Im Abstand von drei Metern verläuft parallel zur Torraumlinie die gestrichelte Freiwurflinie. Der Ball hat einen Umfang von 58 bis 60Zentimetern und wiegt zwischen 425 und 480Gramm.

Regeln (Auswahl)

Die Spielzeit beträgt 60Minuten und ist in zwei Hälften zu je 30Minuten unterteilt. Die Dauer der Halbzeitpause beträgt zehn Minuten. Das Wettkampfgericht besteht aus einem Schreiber und einem Zeitnehmer; zwei Schiedsrichter leiten das Spiel. Es beginnt mit dem Anwurf aus dem Mittelkreis; danach kann der Ball durch Werfen, Passen und Dribbeln fortbewegt werden. Die Spieler dürfen den Ball mit Händen, Armen, Kopf, Körper, Oberschenkel oder Knien stoppen, werfen, fangen, dribbeln oder schlagen, nicht jedoch mit den Füßen und den Beinen vom Knie abwärts. Um ein Tor zu verhindern, darf der Torhüter den Ball auch mit den Füßen abwehren. Der Torhüter ist der einzige Spieler, der sich im Torraum aufhalten darf. Feldspieler dürfen den Ball nicht länger als drei Sekunden in der Hand halten und dabei maximal drei Schritte laufen. Der Ball kann in alle Richtungen gepasst oder über den Boden gerollt werden. Ein Spieler darf den Ball auch mit der Faust schlagen, ihn jedoch nicht vorher selbst hochwerfen. Regelverstöße werden mit einem Freiwurf oder einem Siebenmeterwurf geahndet. Grobe Unsportlichkeiten werden je nach Schwere entweder mit einer zweiminütigen Hinausstellung oder mit Disqualifikation bestraft. Da es keine Abseitsregel und kaum ein Mittelfeldspiel gibt, ist Handball eine fließende und schnelle Sportart, bei der sich das Spielgeschehen mit hoher Geschwindigkeit von einem Spielfeldende zum anderen bewegt und sich um den Torraum herum konzentriert.

Geschichte

Handball entstand in den neunziger Jahren des 19. Jahrhunderts, als der deutsche Turnlehrer Konrad Koch den Aufbau und die Regeln des Spieles entwarf. Nach dem 2. Weltkrieg wurde es durch zwei andere Deutsche (Hirschmann und Schelenz) populär. Handball fand in vielen akademischen Bildungsstätten Westeuropas Anklang. Die erste internationale Begegnung fand 1925 in Halle/Saale zwischen Österreich und Deutschland statt. Bei den Olympischen Spielen wurde Handball zum ersten Mal 1936 in Berlin gespielt, damals als Feldhandball mit elf Spielern pro Mannschaft. Als Hallenhandball mit sieben Spielern pro Mannschaft wurde die Sportart bei den Männern 1972 in München erneut olympisch (bei den Frauen erstmals 1976). Seit 1952 hat sich Hallenhandball gegenüber dem Feldhandball durchgesetzt. Die Dachorganisation der Sportart ist die International Handball Federation (IHF; gegründet 1946, Sitz in Basel), der heute 130 Mitgliedsverbände angehören. Handballweltmeisterschaften wurden zum ersten Mal 1938 für Männer und 1949 für Frauen ausgetragen. Der Europapokal der Landesmeister fand für Männer erstmals 1957 statt, für Frauen 1961. Außerdem wird der Europapokal der Pokalsieger ausgespielt (für Männer seit 1976, für Frauen seit 1977) sowie seit 1982 der IHF-Pokal.